Frau reibt sich Handgelenk mit Lotion ein.

Pickelchen adé – Wie Du Reibeisenhaut endlich loswirst

Bei der Reib­ei­sen­haut ist der Name Pro­gramm: Betrof­fe­ne lei­den an klei­nen Pickel­chen und rau­er Haut. Am häu­figs­ten sind die Ober­ar­me, Ober­schen­kel und sel­te­ner das Gesäß betrof­fen. Reib­ei­sen­haut ist alles ande­re als sel­ten: Geschätzt lei­den bis zu 50 % aller Men­schen dar­an – man­che mehr, man­che weniger.

Mit der rich­ti­gen Pfle­ge und geeig­ne­ten medi­zi­ni­schen Wirk­stof­fen ist die Reib­ei­sen­haut gut behan­del­bar. Hier erfährst Du alles, was Du wis­sen musst!

Reibeisenhaut: Was ist das eigentlich?

Die Reib­ei­sen­haut wird in der medi­zi­ni­schen Fach­spra­che als Kera­to­sis Pila­ris bezeich­net. Es han­delt sich um eine sehr häu­fi­ge Ver­hor­nungs­stö­rung der Haut. Die Kera­to­sis Pila­ris ist weder anste­ckend noch gefähr­lich, wird jedoch von vie­len Betrof­fe­nen als optisch stö­rend emp­fun­den. Die Haut­ver­än­de­rung tritt in jedem Alter und bei jedem Geschlecht auf, vor allem jedoch wäh­rend der Puber­tät. Der Ver­lauf ist sehr varia­bel. Ganz typisch ist eine Ver­bes­se­rung im Som­mer und eine Ver­schlech­te­rung im Win­ter. Manch­mal geht die Reib­ei­sen­haut auch mit wei­te­ren Haut­er­kran­kun­gen, wie z.B. Neu­ro­der­mi­tis (ato­pi­sche Der­ma­ti­tis), ein­her.

Wie entsteht Reibeisenhaut?

Reib­ei­sen­haut ent­steht, wenn der Kör­per zu viel Kera­tin pro­du­ziert. Davon lei­tet sich auch der Name Kera­to­sis Pila­ris ab. Kera­tin ist ein Eiweiß (Pro­te­in), das bei jedem Men­schen in der Haut, aber auch in Haa­ren und Nägeln vor­kommt. Es ver­leiht Sta­bi­li­tät und Schutz und erfüllt daher wich­ti­ge Funk­tio­nen für eine gesun­de Haut. Wenn zu viel Kera­tin vor­han­den ist, sam­melt es sich jedoch in Haar­fol­li­keln und Poren. So ent­ste­hen die klei­nen Pickel­chen bei Kera­to­sis Pila­ris. War­um es aber über­haupt erst zur über­mä­ßi­gen Pro­duk­ti­on von Kera­tin kommt, ist unklar. Ärzt*innen ver­mu­ten, dass gene­ti­sche Ver­an­la­gung eine Rol­le spielt.

Zusatzwissen für Hautexpert*innen:

Auch wenn im Zusam­men­hang mit der Reib­ei­sen­haut immer von Pickel­chen gespro­chen wird, han­delt es sich eigent­lich gar nicht um Pickel. Pickel sind näm­lich Ent­zün­dun­gen der Haar­fol­li­kel, meist ver­ur­sacht von Bak­te­ri­en. Bei fie­sen Eiter­pi­ckeln – die, die immer zu den ungüns­tigs­ten Zeit­punk­ten mit­ten im Gesicht auf­tau­chen – ist das gut sicht­bar. Bei der Reib­ei­sen­haut hin­ge­gen ist der Haar­fol­li­kel nicht ent­zün­det, son­dern mit Kera­tin ver­stopft. Es han­delt sich daher um soge­nann­te Papeln, klei­ne Knöt­chen auf der Haut. 

Behandlung: Das kannst Du gegen Reibeisenhaut tun

Finger weg – Kein Ausdrücken oder Kratzen

Wir wis­sen, es ist ver­lo­ckend. Trotz­dem soll­test Du auf kei­nen Fall an Dei­ner Haut her­um­drü­cken. Dabei reizt und ver­letzt Du Dei­ne Haut. Außer­dem befin­den sich an den Fin­gern und unter den Fin­ger­nä­geln reich­lich Dreck und Bak­te­ri­en, die in die Haut gelan­gen kön­nen. Das wie­der­um kann zu Ent­zün­dun­gen füh­ren. Hin­wei­se auf eine Ent­zün­dung sind Schmer­zen und Rötung.

Pflege, Pflege, Pflege – Reibeisenhaut liebt Feuchtigkeit

Zu viel Feuch­tig­keit kennt die Reib­ei­sen­haut nicht. Die rich­ti­gen Pfle­ge­pro­duk­te hel­fen, die Haut geschmei­dig und glatt zu hal­ten. Durch die ver­dick­te Horn­schicht kann Feuch­tig­keit jedoch nicht so gut auf­ge­nom­men wer­den. Des­halb benö­tigt Reib­ei­sen­haut eine intensive(re) Pfle­ge mit feuch­tig­keits­spen­den­den und rück­fet­ten­den Cremes. Hier lohnt sich auch ein Blick auf die Inhalts­stof­fe: Urea (Harn­stoff), Öle (z.B. Man­del­öl), Shea­but­ter oder Hyalu­ron­säu­re spen­den Feuch­tig­keit. Par­füm, Duft­stof­fe und Sul­fa­te soll­ten ver­mie­den wer­den, weil sie die Haut aus­trock­nen und irri­tie­ren. Glei­ches gilt für die Haut­rei­ni­gung: Wir emp­feh­len Dir, sei­fen­freie Dusch­mit­tel zu verwenden.

Tipp: Bleib dran!

Reib­ei­sen­haut ver­schwin­det nicht von heu­te auf mor­gen. Regel­mä­ßi­ge und kon­ti­nu­ier­li­che Pfle­ge ist das A und O.

Peelings – Mechanisch vs. Chemisch

Pee­lings die­nen dazu, abge­stor­be­ne Haut­schup­pen sanft zu ent­fer­nen. Doch Pee­ling ist nicht gleich Pee­ling. Es gibt mecha­ni­sche und che­mi­sche Pee­lings. Mecha­ni­sche Pee­lings ent­hal­ten z.B. klei­ne Kör­ner, Per­len, Salz oder Zucker, die die Haut sanft „abschlei­fen“. Che­mi­sche Pee­lings hin­ge­gen ent­hal­ten bestimm­te Inhalts­stof­fe, die die Haut­schup­pen „auf­lö­sen“. Am ver­brei­tets­ten sind Body­lo­tions mit Urea (Harn­stoff) in ver­schie­de­nen Kon­zen­tra­tio­nen. Wei­te­re Inhalts­stof­fe in che­mi­schen Pee­lings sind Säu­ren wie Gly­kol­säu­re oder Sali­cyl­säu­re. Sowohl mecha­ni­sche als auch che­mi­sche Pee­lings fin­dest Du frei ver­käuf­lich in der Dro­ge­rie und Apo­the­ke. Für die Behand­lung der Kera­to­sis Pila­ris gibt es kei­ne ein­deu­ti­ge Emp­feh­lung. Jede Haut spricht unter­schied­lich auf ver­schie­de­ne Pro­duk­te und Inhalts­stof­fe an. Wich­tig ist, dass Du es nicht über­treibst und Dei­ne Haut im Blick behältst. So kannst Du her­aus­fin­den, was für Dei­ne Haut am bes­ten ist.

Du weißt nicht, wel­che Pfle­ge­pro­duk­te für Dich geeig­net sind? Bei der­ma­no­stic erhältst Du einen indi­vi­du­el­len Pfle­ge­plan mit Emp­feh­lun­gen für Dei­ne Haut.

Medizinische Behandlung – Verschiedene Wirkstoffe zur Auswahl

Bei hart­nä­cki­ger Reib­ei­sen­haut rei­chen auch die täg­li­che Haut­pfle­ge und regel­mä­ßi­ge Pee­lings nicht immer aus. Dann ist es sinn­voll, eine medi­zi­ni­sche Behand­lung zu ergän­zen. Die Haut­pfle­ge soll­te dabei auf jeden Fall fort­ge­führt wer­den, sie ist immer die Basis. Für die medi­zi­ni­sche Behand­lung gibt es ver­schie­de­ne Wirk­stof­fe, wie z.B. Reti­no­ide oder Azelain­säu­re. Die­se sind in Cremes erhält­lich und wer­den ein­fach auf die betrof­fe­nen Haut­stel­len auf­ge­tra­gen. Mitt­ler­wei­le gibt es außer­dem auch Laser­be­hand­lun­gen, die gegen Reib­ei­sen­haut durch­ge­führt wer­den können.

Red Flags: Wann besteht Grund zur Sorge?

Ent­war­nung: Eigent­lich besteht kein Grund zur Sor­ge, denn Reib­ei­sen­haut muss in den aller­meis­ten Fäl­len nicht medi­zi­nisch behan­delt wer­den. Hin­ter den eigent­lich harm­lo­sen Pickel­chen kön­nen sich jedoch auch ande­re Haut­krank­hei­ten ver­ber­gen. Sind die klei­nen Pickel­chen bei­spiels­wei­se mit Eiter gefüllt, kann es sich auch um Akne oder eine Haar­bal­g­ent­zün­dung (Fol­li­ku­li­tis) han­deln. Bei stark jucken­den Pickeln kann auch eine all­er­gi­sche Haut­re­ak­ti­on die Ursa­che sein. Sind die Pickel­chen wie­der­um am gan­zen Kör­per ver­teilt, muss bei Kin­dern auch an anste­cken­de Erkran­kun­gen, wie z.B. Wind­po­cken (Vari­zel­len), gedacht werden.

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